© 2006 - 2009 Kerstin Franke by Mühlhausen
Grüne Wasseragame
Physignathus cocincinus
Inkubation
Wasseragamenweibchen
sind die Eier gefunden, heißt es sie schnellsten zu inkubieren, innerhalb der nächsten 24 Stunden sollte das geschehen sein, zunächst stellt sich für Neulinge die Frage
Wie baue ich einen Inkubator ?
wer es nicht proffessionell und nur hobbymäßig betreibt , hat auch gute Erfolge mit einen selbstgebauten Inkubator, hierfür ein Beispiel von verschiedenen Möglichkeiten,
dafür folgendes Zubehör:
* 1 transparente Haushaltskiste mit Deckel
ca. 35cm x 20cm x 20cm ( 5,00 Euro)
- >> alternativ gehen auch größere Boxen oder Styroporkisten, allerdings je größer,
desto höher der Energieverbrauch !
* 1 Aquarienheizstab 50W mit Thermostat (18,00 Euro)
* 1 Stk. Lochblech rostfrei (10,00 Euro)
* 1 Schachtel transparent mit Deckel (z.Bsp. Tomaten im
Supermarkt - keine Zusatzkosten)
* Vermiculite ( ab 2,00 Euro)
* 1 digitales Klebethermometer (2,00 Euro)
Kosten insgesamt ab =
37,00 Euro
das ist unser Selbstbau-Inkubator, wo schon viele Jungtiere zu 100% Schlupfrate das Licht der Welt erblickt haben
hier sieht man die frisch inkubierten Eier, rechts mit angekippten Deckel zum Schutz vor Tropfwasser
Alternative Inkubationsmethoden
diese vorangegangene Inkubationsmethode ist eine, die ich bisher immer verwendet habe und möchte die anderen Methoden nicht unbenannt lassen, vor allem wer mehr Eier inkubieren muss ist diese
jetzt kommende Methode günstiger
Inkubation in fertig gekauften Gerätschaften, wie z.Bsp. Jäger Kunstglocke oder Flächenbrüter
-->> hier werden die Eier in einer fest verschlossenen Plastikdose aufbewahrt und im Inkubator beheizt, d.h. wir nehmen eine Plastikdose (ähnlich wie Tupperware) befüllen diese ebenfalls mit feuchten Vermiculite, die Eier werden genauso platziert , danach aber die Schachtel fest verschlossen
- manche nehmen auch Heimchendosen, aber hier ist darauf zu achten, immer regelmäßig auf das Vermiculite achten, dass es nicht austrocknen darf !
- ein Nachgießen ist bei den Heimchendosen wichtig, aber auch bei den Tupperschachteln empfehlenswert, nur lauwarmes Wasser in geringen Maße seitlich nachgießen!
- bei dem
Inkubator muss die Wärme von oben kommen
,denn von unten würden die Dosen schwitzen und es gäbe Schwitzwasser, welches auf die Eier tropfen kann !
->>
in Selbstbauweise nach diesen Prinzip
habe ich eine Styroporbox mit einer Heizmatte am Deckel und einen Steckerthermostat ausgestattet, diese Methode ist meines Erachtens energiesparend- da die Heizmatte gerade mal 8 Watt/Stunde beträgt (wenn sie vom Thermostat aktiviert ist) - Schlupferfolge bis jetzt ebenfalls sehr gute !
- weiterer Vorteil, in diesem Inkubator lassen sich viele Eier unterbringen
-
HINWEIS !
man sollte die Temperaturunterschiede im Inkubator beachten, wenn man das Inkubationsgefäß unten /oder auch oben oder mittig lagert, sollte man es bis zum Schlupf auch dort stehen lassen, eine Temperatursenkung oder -erhöhung könnte dem Embryo/Fetus schaden bis töten !
- ein Einbau einer Klarsicht-Acrylplatte am Deckel lässt schnellen Einblick und Kontrolle in den Inkubator
EDIT:
auf die Acrylscheibe musste ich wieder eine dicke Styroporplatte legen, damit sich die Temperaturen im Inkubator besser halten, demzufolge wäre es sicher günstiger die Heizmatte gleich
in den Styropordeckel - und nicht Acrylplatte - zu kleben, könnte nur sein, dass die klebbare Heiz-
matte, welche ich hier verwendet habe, auf Styropor nicht so gut klebt,->> nach 2 Jahre Benutzg.
kann ich jetzt sagen- der Inkubator läuft top mit super Schlupfraten-
deshalb empfehlenswert !!!
Foto 1 = beheizbarer Inkubator aus Styroporbox mit eingebauter Acryl-Klarsichtscheibe
Foto 2 = Heizmatte 8 Watt im Inneren des Deckels eingeklebt (Selbstklebematte)
Foto 3 = Blick in den Inkubator und auf die fest verschlossenen Inkubationsgefäße mit Eiern
Foto 4 = das schwarze Heizmattenkabel geht in das Steckerthermostat,wo man die benötigte Temperatur einstellen kann, das weiße dünne Kabel ist der Fühler und geht in das Innere der Styroporbox
Foto 5 = Stabtaschenlampe, womit man die Eier vorsichtig im Dunkeln seitlich anleuchten kann, nach einer Woche sind bei den Wasseragameneiern Äderchen und die Keimscheibe gut sichtbar
Kosten dieser Inkubationsmethode
- Styroporbox meist ca.5,- Euro
- Heizmatte ca. 17 Euro
- Steckerthermostat ca. 30 Euro
Gesamtkosten = ca. um die 50 Euro,
wenig teurer als o.g. Methode, dafür energiesparender !
die
Entwicklung der Eier
und
Schlupf
der Jungtiere
- die Eier entwickeln sich in den zwei-drei Monaten
->die ersten vier Wochen langsam, man sieht nach 1 Woche rote Äderchen und einen Punkt, das heißt, es ist Leben darin
->die darauf folgenden Wochen sieht man dem Ei äußerlich den Wachstum an, es verdoppelt seine Größe bis zum Schlupf des Tieres, beim Betrachten der Eier mit Stifttaschenlampe (vorsichtig im Dunkeln seitlich anleuchten, ohne das Ei zu bewegen)sieht man das kleine Tier schon mehr oder weniger zappeln
- am Tag des Schlupfes fängt das Ei
an Wasserperlen anzusetzen,
das sogenannte "Schwitzen",
jetzt dauert es nur noch wenige Stunden
- mit einen Eizahn wird die Eihaut angeritzt,
das Fruchtwasser läuft raus,
das Ei wird sichtlich kleiner
- als erstes wird der Kopf rausgesteckt, dann verharrt es erstmal einige Minuten bis Stunden, danach wenn wieder genug Kraft gesammelt ist, wird der ganze Körper aus der Eihaut geschoben
- nun ist unser Kleines geschlüpft , nach einer gewissen Zeit der Erholung kann dann das frischgeschlüpfte Baby in das vorbereitete Aufzuchtbecken s. o. getan werden, aber Vorsicht !!! - die Kleinen können ganz schön "speed" machen, man muss sich schon gut festhalten, dann ist gelegentlich eine besondere Macke ->> nicht immer , aber gelegentlich, stellen sie sich - wenn man die Tiere in der Hand hat- einfach tot , man legt sie dann in das Aufzuchtterri und nach kurzer Zeit starten sie dann durch. Vermute der Ursprung liegt zum Schutz des Überlebens aus der Natur, ein angeborener Instinkt!
-bei uns sind die Tiere meist zwischen 60-70 Tagen zum Schlupf gekommen
- bei einem Gelege schlüpfen die Tiere meistens innerhalb einer Woche , was länger dauert ist anzuzweifeln, ob es noch zum Schlupf kommt
- ein Nachhelfen beim Schlupf durch Öffnen der Eihaut, halte ich nicht viel davon, da das Tier meist so schwach ist, dass es alleine den Schlupf nicht schaffen würde, eine Hilfe zu geben bringt nicht viel, da es meist nach Stunden dann doch sterben würde oder im besseren Falle sich schlecht entwickelt
- die ersten zwei Gelege waren bei uns unbefruchtet, jedoch ab 3. Gelege hatten wir immer 100% Schlupfrate
hier findet ihr meine Erfahrung zum Thema,
die Dokumentation einer
Inkubation - Schlupf und Aufzucht der Jungtiere
weitere Infos zur
>> Inkubation anderer Reptilieneier
>> FAQ-Inkubation
^
F
ertigstellung des Inkubators
- das Lochblech wird auf Boxgröße zugeschnitten, die Kanten -wegen Verletzungsgefahr des Jungtieres- nach unten gebogen, eine Seite eine kleine Auskerbung für das Heizungskabel
- der Heizstab wird auf die Temperatur eingestellt, ich habe 28°C eingestellt,um den optimalen Mittelwert zu erreichen
- jetzt wird der Heizstab auf dem Boden der Box mittels Saugnäpfen befestigt, das Kabel aus der Box oberhalb rausgeleitet
- nun füllen wir die Box mit destillierten oder kalkfreien Wasser auf, bis dass der Heizstab von ein paar cm Wasser überdeckt wird, darf auf keinen Fall ohne Wasser heizen - Brandgefahr !
- das Lochblech wird nun darüber gelegt, so dass es mit dem Wasser abschließt
- auf das Lochblech kommt die transparente Schale mit den Eiern
---> transparente Schale , günstig ist eine Schale aus dem Supermarkt für Tomaten oder anderes Gemüse- mit Deckel !, diese Schalen haben am Boden große Luftlöcher und müssen sie für unsere Zwecke haben
---> wir nehmen eine Hand voll Vermiculite und tun es in ein Sieb, wird abgebraust und gut durchnäßt, kurz ausdrücken und in die Schachtel geben, eine weitere Hand voll trockenes Vermiculite in die Schachtel und es mit dem naßen Vermiculite vermischen- nun stimmt die Mischung !
- wer ganz genau gehen will->ist die Faustregel,leere Schale auf die Waage, Vermiculite reingeben und soviel Vermiculite wiegt, soviel an Wasser = jetzt wird gemengt und gerührt, bis alles aufgesaugt ist
- die Schachtel wird halb voll mit dem Vermiculite - Substrat befüllt,jetzt kommen die entnommenen Eier in das Substrat (Eier vorher gut abpinseln), man legt sie so in das Vermiculite , dass sie bis zur Hälfte versenkt sind
- auf die Schachtel kommt nun schräg der Deckel, schräg, damit das Kondenswasser ablaufen kann, wenn nötig eine Klammer dazwischen stecken
- die Box darf kein Luftloch haben, sollten seitlich Lochgriffe sein, Kabel rausleiten und Rest verkleben
- nun wird der Deckel geschlossen, das Digitalthermometer in Wasserhöhe von außen angebracht- zur Kontrolle der Temperatur !
W I C H T I G !!!
* Eier dürfen jetzt nicht mehr gewendet werden, da sonst das sich entwickelnde Jungtier nicht mehr ernährt werden kann und stirbt ab !
* Inkubationstemperatur kann von 26° - 30° C variieren, aber eine konstante Temperatur ist von Vorteil - sozusagen mit weniger Risiko
* Inkubationszeit beträgt je nach Temperatur zwischen 58 - 90 Tagen, je wärmer, desto schneller- jedoch heißt es nicht, dass es für die Jungtiere besser ist,
je kühler, desto länger die Inkubationsdauer, meist von Vorteil, da die Jungtiere sich über längere Zeit besser entwickeln können, aber natürlich nicht zu kühl
--> eine temperaturbedingte Geschlechtsentwicklung, wie bei anderen Reptilienarten bekannt, konnte bei den Wasseragamen noch nicht nachgewiesen werden
* gelegentlich 2-3x die Woche in den Inkubator schauen,um die Luft auszutauschen
* wer einen Flächenbrüter nimmt , also mit Schale zu und im Inkubator Wärme von oben bekommt, sollte regelmäßig die Inkbuationsschale wiegen und evtl. vorsichtig ! die fehlende Menge Flüssigkeit nachgiessen.
1.Foto = so sollten frisch abgelegte Eier in der Eigrube aussehen
2. / 3.Foto = auf diesen Fotos sieht man gut aussehende wohlgeformte weiß gefärbte Eier, welche mit hoher Wahrscheinlichkeit befruchtet sind, sie haben nach Ablage
eine Größe von 20 - 25mm x 10 - 12 mm Umfang
Abschließend möchte ich darauf hinweisen, ich übernehme keinerlei Haftung für die von mir aufgestellten Erkenntnisse . Habe es in guten und besten Gewissen niedergeschrieben, bei Fragen und Kritik bitte bei mir in
TiniesReptilienforum
, danke !
Ich bitte die hier aufgeführten Berichte und Fotos nicht zu kopieren oder anderweitig weiter zu verwenden,bei Bedarf vorher unter meiner Mail
teletinie@aol.com
Einverständnis einholen,danke!
Die ganz
einfache Inkubationsmethode
ist, die Eier , wie eben beschrieben in den angegebenen Dosen zu platzieren
- diese Dosen in eine Styroporbox (wie die Transportboxen) geben und verschließen, hierfür ebenfalls eine Klarsichtscheibe in den Deckel geklebt, zur besseren Kontrolle !
- es bedarf keine weitere Stromquelle, hier in der Styroporbox wird nur für gleichmäßige Temperatur gesorgt
- man sollte zu Hause ein günstiges
ruhiges Plätzchen suchen,
wo es angenehm warm ist,
entweder auf einen Schrank
(oben ist bekanntlich die meiste Wärme)
oder z.Bsp. unter einem Terrarium ,
wo der Boden auch beheizt ist und
dadurch
relativ stabile Temperaturen entstehen
- einzigstes Risiko was man ausschließen sollte, kein zugiger Platz, die Temperaturen sollten zwischen 25°
- 30° C variieren,aber nicht über + - 5°C an einem Tag !!!
- die Inkubationszeit wird sich durch diese Methode nach hinten verschieben,einmal durch die ungleichmäßigen Temperaturen und anderseits hat man meist um die 25°C stabil, was schon alleine eine längere Liegezeit ausmacht
- diese Methode kann man nur empfehlen, wer die Voraussetzungen von warmer gleichmäßiger Temperatur gewährleisten kann !
1.Foto = so sollten die Eier nach der Eiablage nicht aussehen, diese Eier sind wahrscheinlich unbefruchtet ,aber ebenso ein Anzeichen, dass sie schon länger abgelegt worden sind und nun ausgekühlt und zu wenig Feuchtigkeit hatten
2. Foto = auf dem 2. Foto sind eindeutig gelbe "Wachseier " zu sehen, bei diesen kann man davon ausgehen, sie sind unbefruchtet
3. Foto = ein geöffnetes unbefruchtetes Eier, sieht ähnlich wie Vanillesoße aus
FAZIT :
habe jetzt alle 3 Inkubationsmethoden ausprobiert und kann schon Unterschiede machen
die Aquarienmethode
->> POSITIV - Schlupfrate war nahezu jedes Gelege - egal welche Art ich
inkubierte = 100% !!!
- stabile hohe Luftfeuchtigkeit
NEGATIV - hohe Stromkosten, da Thermoheizer mehr Energie verbraucht
wenig Platz in den kleinen Inkubator, man müsste die Styrobox
auf Aquarienmethode umbauen, allerdings wird dann die
Temperatur nicht so stabil gleich sein, als in einem kleinen
Behälter, der Energieverbrauch wäre noch höher
Fazit ->>>
für ein-zwei Gelege sehr gut geeignet !
Flächenbrüter
-
->> POSITIV - großräumiger Inkubationsbehälter
- energiesparend , da 8 W - Heizmatte an der Deckelinnenseite
- sehr gute Schlupfrate
NEGATIV - durch das großräumige Inkubationsgefäß etwas instabile
Temperaturen, man muss beachten, dass die unteren Liege-
stellen meist 3-5°C weniger haben, als die oberen Liege-
stellen unter dem Deckel- man sollte diese Liegeplätze
während der Inkubationszeit nicht groß verändern, wäre mit
Risiko verbunden
- öftere Kontrolle, da untere Inkubationsschalen nicht sichtbar
sind, sowie die Feuchtigkeit des Substrates - gegebenfalls
geringfügig nachfeuchten
Fazit ->>>
für mich eine preisgünstige Alternative viele Eier zu in-
kubieren bei guter Schlupfrate
einfache Inkubationsmethode
-->> POSITIV - energiesparend, da kein Strom gebraucht wird, sollte
nur bei gleichbleibend stabilen Temperaturen
angewandt werden
NEGATIV - instabile Temperaturen könnten das Jungtier
absterben lassen,bei mir war die Temperatur so
gering,dass es nicht zur Entwicklung der Jungtiere
kam
Fazit ->>> für mich keine Alternative, da ich nicht Tierarten
pflege, welche niedrige Inkubationstemperaturen be-
nötigen und habe keinen Standplatz mit
gleichmässigen Temperaturen (über Monate)
>
<
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